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Medizintechnikindustrie

Branchenumsatz steigt um 5,4 Prozent

Nach Angaben des Deutschen Industrieverbands Spectaris erzielte die deutsche Medizintechnikindustrie 2022 ein nominales Umsatzplus von 5,4 Prozent. Insgesamt erwirtschaftete die Branche 38,4 Milliarden Euro.

"Obwohl der Umsatz steigt, sinkt die Ertragslage vieler Medizintechnikunternehmen insbesondere aufgrund der gestiegenen Kosten in allen Bereichen", sagt Dr. Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechnik bei Specatris in Berlin. Laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurde im Inland ein Umsatz von 12,6 Milliarden Euro (+3,2 % gegenüber 2021) realisiert. Der Auslandsumsatz legte im Vorjahresvergleich um 6,5 Prozent zu und erreichte einen Wert von 25,8 Milliarden Euro. Ausgehend von den Außenhandelsdaten entfielen 37 Prozent der Exporte auf Länder der EU, 14 Prozent auf das restliche Europa, 20 Prozent auf Nordamerika und 18 Prozent auf Asien. Mehr als zwei Drittel (67 %) des Gesamtumsatzes wurden damit über das internationale Geschäft erzielt. Mit 160.000 Beschäftigten stieg die Anzahl der Mitarbeitenden in den rund 1.470 Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten um 3,3 Prozent.

Auf das Jahr 2023 blickt die Branche nach Spectaris-Einschätzung verhalten optimistisch. Zwar habe sich laut dem ifo-Geschäftsklimaindex die Stimmung der Branche nach einem Tief Ende 2022 im ersten Tertial des Jahres 2023 wieder etwas aufgehellt. Diese positive Einschätzung basiere aber fast ausschließlich auf der Bewertung der aktuellen Geschäftslage. Die Erwartungen für die nächsten sechs Monate seien weiter schwach. Ursachen hierfür sind laut Leonhard unter anderem die massiven Kostensteigerungen, der zunehmende Mangel an Fachkräften sowie eine anhaltenden Produktionsbehinderungen durch Lieferengpässe, was auch die Entwicklung neuer Produkte erschwere. Hinzu komme der erhöhte Bürokratieaufwand durch die neue europäische Medizinprodukteverordnung. Trotz der zahlreichen Herausforderungen gehe der Verband davon aus, dass die deutsche Medizintechnikindustrie ihren Umsatz im Jahr 2023 erneut steigern wird – zumindest nominal. Die Auftragsbücher vieler Hersteller seien zum Jahresbeginn auch aufgrund von Lieferverzögerungen gut gefüllt.

Spectaris erhebt die Branchenzahlen auf Basis der Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Dabei handelt es sich um Angaben zu den deutschen Betrieben zur Herstellung von Medizintechnik mit mehr als 20 Beschäftigten. Die Umsätze von Homecare-Unternehmen oder anderen Hilfsmittel-Leistungserbringern, Zulieferern, reinen Vertriebsgesellschaften ohne hiesige Produktionsstätte sowie von Komponentenherstellern sind in diesen Zahlen nicht enthalten.

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